Auf Drachenjagd

Fünf Tage verbrachten wir auf See. Ziel: Komodo.

Komodowarane, in der Landessprache „Komodo-Drachen“ genannt: Diese urigen Echsen werden bis zu drei Meter lang, können 20 km/h schnell laufen, auf Bäume klettern und ihr Speichel enthält Gift und Bakterien, die die angeknabberte Beute innerhalb von drei Tagen töten – klingt total sympathisch, die müssen wir sehen! Indonesien besteht aus 17.508 Inseln, wie könnte man die besser erkunden als auf dem Seeweg. Also entschieden wir uns, statt zu fliegen, für eine fünftägige Bootstour, die uns von Lombok nach Komodo und wieder zurück bringen sollte.

Wir fuhren zwei Tage oberhalb von Sumbawa entlang, hielten auf kleinen Inseln zum Volleyballspielen, Schnorcheln und Baden. Die Unterwasserwelt war traumhaft: bunte Korallen, unförmige leuchtende Fische, Seeschlangen und andere undefinierbare Lebewesen. In einem See gab es kleine Fische, die man sonst nur aus teuren Spas kennt. Sie ernähren sich von toter Haut und knabbern sanft an Füßen und Beinen herum.

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Am dritten Tag erreichten wir unser Ziel, den Komodo-Nationalpark. Während die Sonne aufging, zogen dutzende kleine Inseln an uns vorbei. Viele erinnerten uns an Neuseeland, grüne weiche Hügelchen, die an schlafende Riesen denken lassen. Auf der Insel Komodo erwarteten uns die Ranger, ein paar junge Burschen mit langen Stöckern als Verteidigung gegen die unberechenbaren Monster mit Vorliebe für rohes Fleisch, die diese Inseln besiedeln. Sie führten uns über die Insel, zeigten uns spannende Tiere wie Rehe und Hühner. Auf einem kleinen Hügel mit tollem Ausblick war es dann aber doch so weit, ein Komodowaran! Er wirkte etwas betäubt in seinem morgendlichen Sonnenbad, lief nicht einmal davon und ließ jeden Besucher brav sein Foto machen. Zurück im Dorf erwarteten uns weiter Warane. Sie befanden sich an ihrem Lieblingsplatz: vor der Küche. Unser Rendezvous mit den größten Echsen der Welt hatten wir uns schon etwas spannender vorgestellt. Aber letzendlich waren wir doch alle so fasziniert und aufgeregt sie überhaupt zu sehen, dass es niemanden wirklich störte.

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Nach einem Landgang auf der Insel Flores, ging es am nächsten Tag zu einer weiteren Insel des Nationalparks, Rinca. Auch hier machten wir einen Spaziergang über die Insel und trafen die Echsen bei unserer Rückkehr im Dorf an. Sie lagen vor den Häusern wie Wachhunde.

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Die Rückreise gestaltete sich sehr schaukelig. Selbst die Inseln auf denen wir anhielten schienen zu schaukeln. Wir gingen schnorcheln, ließen uns im Wasser treiben, schauten uns kleine Dörfer an und sprangen von Wasserfällen.

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Das Leben auf dem Boot war angenehmer als erwartet. Unsere Mitreisenden waren sehr sympathisch, so verging die Zeit wie im Flug. Die Crew war nett und fröhlich, auch wenn sie ihr Gesangstalent gnadenlos überschätzte. Das indonesische Essen war sehr gut und vegetarierfreundlich – trotzdem konnten wir es nach vier Tagen nicht mehr sehen. Lediglich ein paar Bettwanzen machten uns die Nächte ungemütlich und vertrieben uns aus unserer Kabine aufs Deck.

Ein einmaliges Erlebnis, das sich absolut gelohnt hat. Nach fünf Tagen auf See waren wir aber auch ein bisschen froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben 😉

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