Auf Bali wächst Reis wohin man blickt.
Nach unserem Bootsabenteuer ging es weiter nach Bali mit Zwischenstopp auf den Gili-Inseln. Das ist eine kleine Inselgruppe im Nordwesten von Lombok, die sich gerade bei Backpackern größter Beliebtheit erfreut. Das Publikum ist hier bunt gemischt und die meisten kommen zum Schnorcheln oder Tauchen. Eine der größten Attraktionen der Inseln (und Grund für unseren Abstecher) ist nämlich die Chance, Schildkröten in freier Natur zu bewundern. Das haben wir getan und uns sehr daran erfreut.
Wir wohnten auf Gili Trawangan, der größten Insel. Hier gibt es keine Polizei. Das Dorfoberhaupt regelt alle Probleme, Diebe werden mit Knüppeln geschlagen und fünf Jahre von der Insel verbannt. Das System scheint zu funktionieren. Es gibt außerdem keine Autos, nur Pferdewagen und Fahrräder sowie keine Hunde – ein Paradies für Katzen, denen es sehr gut zu gehen scheint. Wie in Malaysia auch lebt hier eine ganz bestimmte Art von Katzen, die Stummelschwanzkatze. Ihr Schwanz ist kurz und sieht etwas jämmerlich aus, als hätte sie mal einen bösen Unfall gehabt. Ansonsten wurden wir mit Gili Trwangan nicht richtig warm. Sie ist als Partyinsel bekannt, aber da es noch Nebensaison war, wirkte sie auf uns eher ein bisschen traurig.
Also ging es nach ein paar Tagen weiter nach Bali, Ubud. Sie ist die einzige hinduistische Insel im muslimischen Indonesien. Wir genossen die entspannte Atmosphäre, schauten uns eine balinesische Tanzaufführung an, besuchten die Affen im Monkey Forest und machten einen Tagesausflug zu Tempeln, Kaffee- und Kakaoplantagen und den schönsten Reisterassen der Insel. Die Insel gefällt uns gut, eine schöne exotische Mischung aus Traditionen, tropischer Landschaft, kreativen und alternativen Geschäften und gutem Wetter (abgesehen von den heftigen kurzen Regenschauern). Kein Wunder, dass so viele westliche Urlauber sich entschieden haben, sie nicht wieder zu verlassen.
Tuncay probierte den teuersten Kaffee der Welt: Kopi Luwak. Hier ist er natürlich nicht so teuer, ca. 2,50 Euro für eine kleine Tasse. Die Besonderheit: Die Kaffeebohnen passieren zunächst den Darm eines katzenähnlichen Tieres. Nach dem Ausscheiden wird er geröstet und weiterverarbeitet. Prost!
Ganz Ubud ist hübsch verziert. Von Affenstatuen am Straßenrand bis zu Malereien auf alten Mauern – eine wahre Künstlerstadt. Überall stehen kleine Opferschalen und man muss sich immer vorsehen , sie nicht versehentlich zu zertreten.
Für die Einheimischen muss es am Anfang wohl ziemlich merkwürdig ausgesehen haben, wie die Touristen ihre Felder bewunderten und fotografierten. Mittlerweile haben sie sich daran gewöhnt und nehmen sogar Eintritt.
Der Tempel Pura Ulun Danu Bratan liegt hübsch in einem See.
Bali ist aber nicht das, was man sich vorstellt. Google zeigt beim Stichwort „Bali“ Bilder von Traumstränden, die wohl eher aus den Malediven stammen. Die Insel hat zwar ein paar schöne Strände, aber Traumstrände sind es leider nicht. Das Meer ist größtenteils eher rau und eignet sich besser zum Surfen als zum Schwimmen.
Unsere vier Wochen Indonesien neigen sich dem Ende zu. Das Land war sehr vielfältig, mit Vulkanen, Inseln und artenreicher Fauna und Flora. Unsere Hightlights waren die Tempelanlage Borobodur, das Erklimmen der Vulkane und unsere Seefahrt nach Komodo. Die Menschen waren sehr liebenswert und aufgeschlossen. Nasi Goreng (gebratenen Reis) können wir übrigens nicht mehr sehen.
Heute Abend sitzen wir im Flieger nach Japan. Mal schauen, wie die Japaner so ticken.