Zu Fuß über die Grenze

Nach ein paar letzten spannenden Tagen in Thailand ging es nach Malaysia.

Genug gefaulenzt auf den Inseln! Es war Zeit, etwas Land und Kultur kennenzulernen. So beschlossen wir weiter in den Süden Thailands zu fahren, nach Nakhon Si Thammarat. Diese Stadt sieht nicht furchtbar viele Touristen, zumindest ist uns kein einziger über den Weg gelaufen. Aber genau das wollten wir ja – ein bisschen authentisches Thailand. Wir fanden eine nette Unterkunft und nahmen uns ein Vierer-Zimmer. Unsere Mitbewohner waren ziemlich komisch, aber die meiste Zeit recht ruhig. Karin, die Kakerlake machte es sich im Bad gemütlich. Evelyn, die Echse nahm mit einer kleinen Nische zwischen Wand und Klimaanlage vorlieb. Unsere erste Nacht zu viert war sehr unruhig, das Licht blieb an, um nicht noch mehr nachtaktiven Besuch anzulocken . Langsam gewöhnten wir uns aneinander, die zweite Nacht war schon viel angenehmer. Nakhon fühlte sich für uns schon viel mehr nach Asien an als alles, was wir bis jetzt von Thailand gesehen hatten. Die Menschen waren sehr nett und aufgeschlossen. Die Stadt besitzt den wichtigsten Tempel Südthailands, Wat Phra Manathat, ein riesiges Gelände mit unzähligen Stupas und Buddha-Statuen.

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Ansonsten sind wir einfach ein bisschen durch die Stadt geschlendert und haben das thailändische Leben begutachtet. Dabei fanden wir uns mitten in einer der Demonstrationen wieder, die zur Zeit überall in Thailand abgehalten werden. Sie hatte allerdings nichts aggressives, sondern eher Jahrmarktcharakter. Überall wurde Essen verkauft – Fleisch natürlich – Musik gespielt, Familie und Freunde trafen sich auf einer Wiese. Eine sehr nette Atmosphäre. Am Abend bekamen wir langsam Hunger. Man kann es kaum glauben, aber wir konnten in der ganzen Stadt, inklusive Shoppingcenter mit mindestens zehn Restaurants, kein vegetarisches Essen auftreiben! Letztendlich endeten wir in einem kleinen Restaurant neben unserem Hotel, das extra für uns ein Patthai ohne Fleisch zubereitete, geschmeckt hat es aber nicht. In einem großen Supermarkt deckten wir uns anschließend mit Lebensmitteln ein, von da an gab es nur noch selbstgemachte Sandwiches.

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Am nächsten Tag sollte es weiter über die malaiische Grenze gehen. Da es keinen direkten Bus zu unserem Ziel gab, kämpften wir uns von Ort zu Ort. Die Dörfer an den Straßenrändern wirkten immer ärmer, man sah immer weniger Frauen ohne Kopftuch, Reisfelder säumten die Straßenränder. So mancher Bus hatte keinen Gepäckraum, so hätten die Fahrten mit vier Rucksäcken auf dem Schoß durchaus gemütlicher sein können. So nett manche Thailänder auch sind – wenn sie keine Lust auf Arbeit haben, zum Beispiel Touristen Busfahrkarten zu verkaufen oder Gepäck zu verstauen, hat man verloren 😉 Ein sehr stolzes und zickiges Volk.

Letztendlich an der Grenze angekommen, liefen wir zu Fuß, neben den Autoschlangen her und reisten problemlos nach Malaysia ein. Schon dabei fiel uns die Freundlichkeit und die gute englische Aussprache der Malaien auf. Uns wurde sofort geholfen in die nächste Stadt zu kommen und sogar Geld für den Bus geliehen. Noch von Indien geprägt, hatten wir natürlich ein schlechtes Gefühl bei jeder Hilfe, die uns angeboten wurde und dachten, es wäre ein Trick. Dem war aber nicht so, die Menschen waren einfach nur freundlich und halfen uns. Das ging uns später noch oft so und wir haben im Nachhinein nicht selten gedacht „Hätten wir dem netten Mann mal geglaubt, er hatte Recht!“

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Malaysia ist unglaublich grün, tropisch und feucht-heiß. Englisch ist hier weit verbreitet und das Bussystem gut ausgebaut. Bis auf ein paar Chinesinnen und Elena tragen hier wirklich alle Frauen, sogar Kinder, Kopftücher. Malaysia ist nahezu komplett muslimisch. Wunderschöne Moscheen an jeder Ecke – man wird morgens also sanft mit dem Ruf des Muezzins geweckt. Das Land ist recht modern, Frauen wirken nicht unterdrückt. Sie arbeiten, tragen unter ihren Kopftüchern moderne Kleidung und sind sehr aufgeschlossen. Die Kinder sind unglaublich süß, es kommt uns vor als würden sie von Land zu Land niedlicher 🙂 Einmal lernten wir eine unglaublich fröhliche und nette malaiische Großfamilie kennen, die sich um uns scharte. Die kleinen Mädchen standen Schlange und küssten Elenas Hand und am Ende machten wir ein Gruppenfoto. Durch das Handküssen wird auch hier Älteren Respekt erwiesen.

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In Kuala Terengganu besuchten wir einen liebevoll gestalteten islamischen Themenpark, indem zahlreiche islamische Bauwerke aus aller Welt in Miniaturformat nachgebaut wurden. Die örtlichen Busse waren ebenfalls schön anzusehen – mit Dachziegeln und Parkbänken zum Sitzen.

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Bis jetzt gefällt uns Malaysia sehr gut, vor allem die Menschen sind freundlich, ehrlich und total süß. Das Essen ist leider unglaublich schlecht, für uns Vegetarier gibt es kaum Auswahl und wir mögen die Zubereitung und Gewürze nicht so sehr. Aber wir hoffen noch auf die Hauptstadt Kuala Lumpur, dort soll der Einfluss der Inder und Chinesen sehr groß sein und somit auch das Essen.

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