Menschen beobachten in einer der höchstgelegensten Städte der Welt.La Paz ist wunderschön gelegen, auf 3600 Metern Höhe füllt die Stadt einen ganzen Talkessel aus. Die kleinen ziegelroten Häuser schrecken vor keinem noch so steilen Hang zurück, aus der Ferne blicken die schneebedeckten Gifpel des Illimani auf die Stadt herab, Minibusse quälen sich die Straßen hinauf. Und wir auch. Bei solch einer geringen Sauerstoffzufuhr kommt einem schon die geringste Steigung vor, wie das Erklimmen des Mounteverest-Basecamps.
Das spannendste waren für uns jedoch ihre Bewohner. Besonders Frauen kleiden sich hier noch sehr traditionell. Sie wirken sehr klein und breit, irgendwie kofferförmig. Das liegt allerdings nicht an ihrer Figur, wie wir zunächst dachten, sondern an der Kleidung. Sie tragen bis zu zehn Unterröcke plus einen ca. acht Meter langen Wickelrock darüber und auf dem Kopf eine Melone. Jegliche Güter sowie auch Kleinkinder werden in einem Tuch auf den Rücken gebunden.
Erschrocken entdeckten wir in einigen Geschäften getrocknete kleine Lama-Föten, da wussten wir: Wir sind auf dem Hexenmarkt gelandet. Hier gibt es so einige merkwürdige Dinge, Séancen und okkulte Rituale. Lamaföten werden zum Beispiel als Opfer an Mutter Erde vergraben.
Auf dem Plaza Murillo gibt es unzählige Tauben und naja, Tauben füttern macht doch jedem Spaß, egal wie alt!
Wir hatten Glück und konnten in La Paz (das fünfte Mal für uns während dieser Reise) Neujahr feiern. Tuncay ist dazu sogar an den heiligen Ort Tiwanaku gefahren und die ersten Sonnenstrahlen des neuen Jahres begrüßt – wie vor tausenden von Jahren mit Priester, tanzen und allem drum und dran.