Der Titicacasee – den kennt doch jeder (oder hat viel mehr im Erdkundeunterricht über den Namen gekichert)! Er ist der zweitgrößte See Südamerikas und mit 8.372 km² Fläche fast 16 Mal so groß wie der Bodensee. Oft kann man kaum das andere Ufer sehen. Zudem liegt er 3.812 m über dem Meeresspiegel.
Im Bus sitzend konnten wir ihn das erste Mal bestaunen. Unglaubliche Weite, schneebedeckte Berge im Hintergrund und strahlend blaues Wasser erwartete uns auf unserem Weg nach Copacabana, einem kleinen Örtchen am Ufer des Sees.
Von dort aus unternahmen wir einen Tagesausflug auf die Isla del Sol. Diese Insel soll der Entstehungsort der Inkas sein. Wir liefen von Norden nach Süden, eine nette Wanderung mit tollen Ausblicken.
Gibt man den Begriff „Titicacasee“ bei Google ein, schlägt einem direkt die Headline der Zeit „Das Drecksloch der Anden“ entgegen. Anscheinend leiten die umliegenden Großstädte ihre Abwasser in den See, er soll sogar kurz vorm „Umkippen“ gewesen sein. Diesen Eindruck können wir nicht bestätigen, obwohl es in Copacabana am Strand auch nicht unbedingt angenehm gerochen hat, vom Boot aus und der Isla del Sol wirkte er aber sehr sauber. Da haben wir schon viel schlimmeres gesehen (Stichwort: Indien ;-))
Mit dem Nachtbus ging es weiter nach Cusco, Peru. Der Beginn unserer Reise gestaltete sich sehr abenteuerlich, da wegen eines Streiks (die gibt es in Bolivien häufiger) die Straße zur peruanischen Grenze blockiert war. Es hieß also 30 Minuten laufen – mit allem Gepäck, Berg rauf, Berg runter, über große Steine und ganze Baumstämme, die die Straße versperrten. Im Dunkeln. Hinter der Landesgrenze erwartete uns zum Glück unser luxuriöser Reisebus mit extrabreiten 160°-schwenkbaren Sitzen. Das Einschlafen fiel uns nicht schwer, die nächsten 11 Stunden vergingen schnell.
Das Reich der Inkas erstreckte sich über den Norden Chiles, den Nordwesten Argentiniens, Bolivien, Peru und Equador. Es war das größte indigene Reich, das jemals auf amerikanischem Boden erschaffen wurde. Cusco war die Inka-Hauptstadt, einige Fundamente stammen noch immer aus dieser Zeit und zeigen das handwerkliche Geschick dieser Kultur. Die Stadt hat eine wunderschöne Altstadt mit süßen Gassen und hübschen Plätzen. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.
In Cusco fand gerade ein großes Fest statt, mit viel Musik und Feuerwerk. Den Anlass konnte uns aber leider auch bei mehrmaligem Fragen niemand so richtig verständlich machen. Der peruanische Nackthund: Der tat uns schon etwas leid. Anscheinend nicht nur uns, oft haben wir solche Hunde mit Sweatshirts bekleidet gesehen.Die bunte Flagge, die man überall in Cusco wehen sieht, ist die der Inka.