Zurück in Südostasien machten wir uns nach ein paar Tagen Akklimatisation in Bangkok auf ins Nachbarland Kambodscha, um uns die sagenhaften Tempelruinen von Angkor anzusehen.
Angenehme 28 Grad erwarteten uns um ein Uhr nachts in Bangkok. In den nächsten Tagen sollten wir noch unzählige Male dem Erfinder der Klimaanlage danken. Beschämender Weise schafften wir es auch dieses Mal drei Tage lang die Touristengegend rund um die Khao San Road nicht zu verlassen. Günstige Cocktails, hübsche Klamotten, leckeres westliches Essen (mit dem thailändischen Essen konnten wir uns noch nicht so sehr anfreunden) und gute Massagen hielten uns fest, wie ein klebriges Spinnennetz. Highlight war ein kleines Restaurant namens „The Fabulous“, das nur Desserts serviert. Göttlich. Hiermit danken wir Giti und Christoph für diesen Tipp, der unser Leben schöner machte 😉 Für ein bisschen Abwechslung machten wir einen Tagestrip nach Ayutthaya, der ehemaligen Hauptstadt Thailands. Dort gibt es massenhaft alte Tempel und Ruinen. Sehr beeindruckend und interessant, aber bei knapp 40 Grad auch ziemlich schweißtreibend.
Über den Grenzübergang von Thailand nach Kambodscha, Poi Pet, hört man so einiges. Eigentlich nur schlechtes. Dutzende Male wird man betrogen, man kann niemandem trauen. Joa, so war das auch. Wir buchten eine durchgehende Fahrt nach Siem Reap, Kambodscha. Kurz vor der Grenze angekommen, wurden wir in einem Restaurant abgeliefert. Mittagszeit, außerdem sollten wir schonmal die Formulare ausfüllen und das Visum bezahlen. 1200 Baht wollte der nette Mann, der auf einmal gar nicht mehr nett war, als wir ihm erklärten, wir würden ihm nicht den doppelten Preis für das Visum zahlen. Das kostet nämlich 600 Baht (15 Euro). Er erklärte uns nun ziemlich erbost, dass er uns dann leider nicht mehr mitnehmen könne, da die Gruppe nicht warten könne. Unsere Gruppe bestand aus acht Personen, von denen nur zwei ein Visum hatten und der Rest sich quer stellte. Aber nun ja, wir hatten schon mit soetwas gerechnet, also ließen wir sechs uns zur Grenze bringen. Auf den letzten 100 Metern wurde uns noch mehrfach ein Visum für höhere Preise angeboten. Danach ging alles recht schnell, nach 30 Minuten hatten wir das Visa-on-arrival und hatten trotzdem 5 Euro zu viel gezahlt. Doch sich gegen die Beamten des Grenzübergangs zu wehren, erschien uns doch zu riskant 😉 Weiter ging es mit einem kostenlosen Shuttle zum Busbahnhof. Das war natürlich der Touristenbusbahnhof und wir zahlten wahrscheinlich das dreifache des normalen Preises. Mit einem klapprigen, voll gestopften Minivan meisterten wir die letzten Stunden bis Siem Reap. Straßen kann man diese Wege hier in Kambodscha eigentlich nicht nennen. Die Konsistenz ähnelt eher der von löchrigem Käse.
Unsere kleine Gruppe, bestehend aus zwei Japanern, einer Belgierin, einem Italiener und uns hielten die ganze Zeit zusammen, das machte diesen anstrengenden Tag erträglich und irgendwie doch ganz lustig.
Zusammen erkundeten wir in den nächsten Tagen die Stadt. Tagsüber die alten Tempelanlagen von Angkor und abends die Restaurants und Bars der Pubstreet. Angkor ist in zwei Touren gegliedert: die kleine Tour, die die beliebtesten und bekanntesten Tempel beeinhaltete und die große Tour, auf der man die etwas abgelegeneren Tempel sieht. Das ganze kann man entweder mit dem Fahrrad machen oder sich ein Tuktuk nehmen. In dieser Hitze fiel uns diese Entscheidung nicht schwer. Am ersten Tag befuhren wir die kleine Runde und es war wirklich überwältigend schön. Die Überreste der Tempel von damals (ca. 9.-15. Jahrhundert) geben nur einen Hauch Ahnung, wie das Zentrum des Königreichs der Khmer früher einmal ausgesehen haben muss. Bis zu eine Million Menschen sollen hier zu Hochzeiten gelebt haben.
Angkor Wat ist der Haupttempel, er nimmt eine Fläche von 1,5 x 1,3 km ein. Er ist einfach riesig, die größte Tempelanlage der Welt.
Der Bayon-Tempel auf dem Gelände von Angkor Thom, ist der Tempel der Gesichter. Von überall blicken riesige Gesichter aus Stein herab.
Ta Prohm ist der wildeste, er ist überwuchert von Bäumen, die Natur erobert ihr Reich zurück. Ein toller Anblick. Hier wurde ürigens auch Tomb Raider gefilmt!
Der Tempel Phnom Bakheng liegt auf einem Hügel und bietet sich daher gut an, um hier den Sonnenuntergang zu genießen.
Der zweite Tag startete um 4:45 Uhr mit dem Sonnenaufgang vor Angkor Wat. Dicht gedrängt um einen kleinen dreckigen Tümpel wartete eine riesige Menschenmenge auf die Sonne.
An diesem Tag besichtigten wir noch einige Tempel, doch keiner konnte mit denen vom Vortag mithalten. Wir hatten langsam genug von Tempeln, irgendwann sehen sie doch alle gleich aus. Würden wir noch einmal kommen, würden wir nur die kleine Tour machen, mit Sonnenauf- und -untergang.
Hups, wunderschön sollte es heißen!
Asche über mein Haupt 🙂
Mal wieder ein toller Bericht und winderschöne Fotos 🙂 ABER was ist das da in Tuncays Hand auf Foto Nr 15? 😉